SUBVERSIVE THEORIE
#CzarnyProtest - die polnischen Pro-Choice-Bewegung die Avantgarde Europas!
Samstag 07.09.24// 19 Uhr // Naturfreundehaus Köln Kalk (Kapellenstraße 9a)
2016 erfasste Polen eine Welle von feministischen Pro Choice Kämpfen. Die extrem rechte polnische „Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS)“ hatte ein totalitäres Anti-Abtreibungsgesetz durchgesetzt, das Abtreibungen in Polen faktisch komplett verbot. Die Pro-Choice-Proteste, die nach der Gesetzesänderung stattfanden, waren für alle eine Überraschung: Innerhalb von wenigen Tagen brachten die Proteste 100.000 Demonstrierende zusammen, die sich in über hundert Dörfern und Städten sich organisierten. 2017 rief die polnische feministische Widerstandsbewegung zusammen mit argentinischen Frauenrechtsaktivisten und weiteren FLINTA aus 28 anderen Ländern den internationalen feministischen Streik ins Leben. Im Dezember 2023 wurde die reaktionäre Regierung durch die feministischen Kämpfe aus dem Amt gejagt, aber wie steht es um reproduktive und LGBTQIA+ Rechte heute? Auf welche Erfahrungen der Pro Choice Bewegung in Polen können wir im Kampf gegen die reaktionäre „Anti Choice Bewegung“ in Deutschland und Europa zurückgreifen?
Das polnisch queer feministische Kollektiv Dziewuchy Berlin macht auf die Kämpfe in Polen aufmerksam und unterstützt polnische Frauen*initiativen in ihren Aktionen. https://www.dziewuchyberlin.org
Eine schrecklich reaktionäre Familie – der Kampf radikaler AbtreibungsgegnerInnen und ihre antifeministischen Allianzen
Donnerstag, 19.09.24 // 19 Uhr // Alte Feuerwache Köln (Offener Treff)
Das Thema Schwangerschaftsabbruch ist spätestens seit der Debatte um die Streichung des sogenannten „Werbeparagrafen“ wieder mehr in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Vor diesem Hintergrund spürt die selbsternannte „Lebensschutz“-Bewegung Handlungsdruck. Demonstrationen wie die „Märsche für das Leben“ in Berlin, Köln oder München offenbaren, mit welchen AkteurInnen sich die Anti-Choice-Bewegung zusammentut, um ihre Ziele zu erreichen.
Im Vortrag nimmt Lina Dahm Euch mit zu einigen zentralen Veranstaltungen dieser Bewegung, gibt Einblicke in ihre Ideologie und stellt relevante AkteurInnen jener antifeministischen Allianzen vor, die aktuell unter anderem daran arbeiten, Schwangerschaftsabbrüche zu verunmöglichen.
Lina Dahm arbeitet als freie Journalistin und recherchiert seit einigen Jahren über Antifeminismus und die Anti Choice Bewegung. https://linktr.ee/linadahm
Im Anschluss an die Veranstaltung gibt es ein Update des Bündnis Pro Choice Köln zu den Protesten gegen den „Marsch für das Leben“ am 21.09.24 in Köln.
Die Veranstaltungsreihe von Antifa AK Cologne, Feministischer Streik Köln, und Subversive Theorie ist Teil der Mobilisierung gegen Anti-Choice Aufmarsch am 21.09. in Köln. Infos zu Gegenprotesten findet ihr unter ProChoice Köln (prochoicekoeln.org)
Die Veranstaltung wird unterstützt von Stavv Uni Köln
Turn Left?! -Podiumsdiskussion über Linke zwischen Bewegung und Parlament
12.04.2024 // 19:00 Uhr // Naturfreundehaus Köln-Kalk (Kapellenstraße 9a)
Veranstaltungsmitschnitt bei #RadioNordpol:
Rechtsruck, Klimakrise, lange Schlangen bei der Tafel - die Notwendigkeit einer starken gesellschaftlichen Linken könnte nicht größer sein, bei den vielfachen Krisen die der Kapitalismus grade hervorbringt. Doch die Bewegungslandschaft wirkt spätestens nach der Pandemie aus der Puste und strategisch planlos. Die Massendemonstrationen gegen die AFD lassen ein wenig Hoffnung aufscheinen, doch gleichzeitig zum "Aufstand der Anständigen" wird von Ampel und CDU mit dem Abschottungsregime Geas das Grundrecht auf Asyl faktisch abgeschafft und immer neue rassistische Drangsalierungen wie die Bezahlkarte für Geflüchtete werden durch den Bundestag gepeitscht.
Also was tun? Personen aus verschiedenen sozialen Bewegungen haben sich unter "Eine Linke für alle!" (einelinkefueralle.de) zusammengeschlossen und sehen in einer versuchten Erneuerung der Partei ,,Die Linke“ ein neues Möglichkeitsfenster für einen "Turn Left".
⁉️ Wir wollen mit euch darüber diskutieren: Was kann eine parlamentarische Linke verändern? Brauchen wir eine ,,sozialistische Gerechtigskeitspartei"?
Wo bestehen Risiken, im Verlassen auf eine parlamentarische Strategie?
Und wie können wir als radikale Linke der Gesamtscheiße grade wirklich etwas entgegensetzen?
Es diskutieren:
Lea Reisner – Antifaschistin, Krankenschwester, Seenotretterin. Sie tritt bei den Europawahlen 2024 für Die.Linke auf Listenplatz 9 an.
Robert Schlosser – über viele Jahre Arbeiter und technischer Angestellter in verschiedenen Industriebetrieben, Unterstützer der Gruppe oppositioneller Gewerkschafter bei Opel, Autor u.a. in Express – Zeitung für sozialistische betriebs- und Gewerkschaftsarbeit, dem rätekommunistischen Blog https://communaut.org/
Berena Yogarajah - Aktivistin, organisiert in der IL und befasst sich mit postmigrantischer Gesellschaft und Politik
Eine Veranstaltung von Antifa AK Köln, Interventionistische Linke Köln, Subversive Theorie
#degrowth-communism?! – ein Info und Diskussionsabend über Utopien zwischen Klimakollaps und Wachstumszwang
18.01.2024 // 19:00 Uhr // SSK Salierring 37 / Köln (Barbarossaplatz)
MITSCHNITT DER VERANSTALUNG BEI RADIONORDPOL
Das SSK Cafe hat bereits ab 16 Uhr mit Kaffee, Tee und Kuchen geöffnet.
Der SPIEGEL-Titel Nr.1, 2023, triggerte angeblich Linke, Klimas, Liberale und Bürgerliche zugleich. „Hatte Marx doch recht?“ steht in großen Lettern auf dem Titel, dazu ein tätowierter, „cooler Hippster“ mit Marx-Kopf. Marx trägt nicht nur ein grünes Hemd, sondern auch einen «There is no planet B»-Button – und für den Begriffsstutzigen hat der gute Marx ein Goldkettchen mit einem silbernen Anhänger um den Hals. Statt eines Kreuzes allerdings ein Windrad. Doch allein der Untertitel: „Warum der Kapitalismus so nicht mehr funktioniert – und wie er sich erneuern lässt“, dürfte Marx selber wohl kaum gefallen haben.
Ob beim Weltklimarat oder Ampel „Regierung“ das Gespenst eines „nachhaltigen Kapitalismus“ spuckt als neues Produktionsregime des Kapitalismus. Elektromotoren brummen für mehr Wirtschaftswachstum und durch CO2 Abspaltung und Kohlenstoffeinlagerung CCS [Carbon Capture and Storage] sei der Weg für die zukünftige „grüne“ Verbrennung von fossilen Energien und Entkoppelung von Wirtschaftswachstum und CO2 Emissionen gewiesen.
Der japanische Philosoph & Marxist Kohei Saito sieht in dieser „Technologie als Ideologie“ einen zentralen Grund für die Fantasiearmut, die in der heutigen Gesellschaft um sich greift, wenn es um die Frage geht, was tun mit dem Klimakollaps. Die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen benennt er als neues «Opium des Volkes» und fordert die Vergesellschaftung der großen Ölkonzerne, Großbanken und der digitalen Infrastruktur.
In seinem Buch «Systemsturz – Der Sieg der Natur über den Kapitalismus» analysiert der Saito die Verflechtung von Kapital, Natur und Gesellschaft im Anthropozän. Den inneren Wachstumszwang des Kapitalismus sieht er als eine Grundproblematik der heutigen menschengemachten und kapitalgetriebenen Klimakrise.
In einer Re-Lektüre von Karl Marx versucht Saito die gröbsten Verfälschungen der marxschen Kritik an Ausbeutung von Natur und Mensch durch den sogenannten Marxismus-Leninismus zu korrigieren und entwickelt ein Modell eines degrowth-communism. Dabei entdeckt Saito alternative Pfade der Diskussion bei Marx und plädiert für eine Dekarbonisierung unter anderem durch kürzere Arbeitszeiten und Priorisierung auf lebenswichtige Produktion.
Ganz neu sind derweil Diskussionen über einen "Kommunismus ohne Wachstum?" nicht, schon 1975 schlug der Ökostalinist und Dissident Wolfgang Harich der „Führung der DDR“ nach Lektüre des berühmten Club of Rom Report ein Null-Wachstum vor, und einige sehen in Harichs Utopie/Dystopie einer Ökodiktatur große Ähnlichkeiten mit den heutzutage vielfach diskutierten Vorstellungen eines "Öko-Leninismus" wie z.B. bei Andreas Malm (Buchautor von Wie man eine Pipeline in die Luft jagt, 2020). Doch wie viel Befreiung steckt in „Utopien“ eines Kommunismus ohne Wachstum, wenn dieser „nur durch die unaufhebbare staatliche Gewalt marxistisch-leninistischer Parteien durchgesetzt werden“ könne, fragte spöttisch schon 1976 der Rätekommunist Paul Mattick.
Im ersten Teil der Veranstaltung stellen wir Aspekte der Idee eines degrowth-communism von Kohai Satio vor, um im zweiten Teil in einer Diskussion auf die Fragen nach der Rolle des Staates im Klimakollaps und die Suche nach einem revolutionären Subjekt „ökologische Klasse“ gemeinsam zu erörtern.
Subversive Theorie, Januar 2024
Keine Kumpanei mit linken Antisemit:innen!
“Der Antisemitismus, enthalten im Anti-Israelismus oder Antizionismus wie das Gewitter in der Wolke“(Jean Amery, 1969).
Über 1200 Israelis wurden durch die islamistische Hamas seit dem 7. Oktober ermordet, die meisten davon am ersten Tag des antisemitischen Terrors. Es gab zahlreiche Massaker, darunter eines an etwa 260 Besucher:innen eines Musikfestivals im Süden Israels. Die Misshandlungen, Vergewaltigungen und Hinrichtungen dauerten stundenlang. Auch an vielen anderen Orten wurden jeweils Dutzende Israelis ermordet, allein im Kibbuz Beeri fand man über 100 Leichen. Die Hamas hat selbst Kleinkinder enthauptet oder vor den Augen ihrer Eltern erschossen, hat ganze Familien in ihren Häusern massakriert, Granaten in Bunker voller verängstigter Menschen geworfen und mindestens 240 Israelis in den Gaza-Streifen entführt, wo sie wie Trophäen präsentiert wurden und schwer misshandelt werden. Die Bilder waren und sind unerträglich. Hinzu kommt der immer noch andauernde Raketenterror der Hamas, die schlichtweg hofft, irgendwen zu treffen. Nie ist deutlicher geworden, was IslamistInnen mit der nicht nur von ihnen genutzten Parole „from the river to the sea – palestine will be free” meinen – sie wollen die unterschiedslose Vernichtung aller Jüdinnen:Juden in Israel.
Weiterlesen Erklärung der antifaschistischen Gruppen aus NRW:
Mauer. Massaker. Rassismus.
Von US-amerikanischer Abschottungspolitik und ihren Auswirkungen auf die Situation von Menschen auf der Flucht in Mexiko
Mitschnitt online bei Radio Nordpol:
Doku VA: Mauer. Massaker. Rassismus. – radio nordpol (nrdpl.org)
Freitag, 04.08.2023 // 19 Uhr // Naturfreundehaus Köln Kalk // Kapellenstraße 9a // (H Kalk-Kapelle)
In der Pandemie wurde unter Trump das Asylrecht in den USA schlichtweg ausgesetzt. Eine liberalere US-Grenzpolitik bleibt jedoch auch unter der Regierung Biden aus. Das Nachbarland Mexiko sieht sich gezwungen, Geflüchtete im Transit wie Rückgeschobene an der Grenze aufzunehmen.
Auf Druck der USA hin wurde auch die mexikanische Migrationspolitik unter der Präsidentschaft von Andrés Manuel López Obrador (AMLO) noch stärker militarisiert.
Die mexikanischen Grenzstädte sehen sich gefordert, Tausende von Menschen aufzunehmen. Initiativen der Zivilgesellschaft haben bislang verhindert, dass es zu einer humanitären Katastrophe kam. Doch Herbergen sind überfüllt und viele Menschen auf der Flucht leben unter höchst prekären Bedingungen in verlassenen Häusern und sind der Gewalt von Kartellangehörigen und Polizei schutzlos ausgeliefert.
In der Grenzstadt Juarez kam es im März zu einem Massaker im Abschiebegefängnis vor dem Hintergrund rassistischer Hetze in den sozialen und traditionellen Medien.
Kathrin Zeiske verbringt als Freie Journalistin große Teile des Jahres in Ciudad Juárez und berichtet über Migration, Flucht, Gewalt und soziale Bewegungen. Im letzten Herbst erschien ihr Buch "Ciudad Juárez. Alltag in der gefährlichsten Stadt der Welt“ im Unrast Verlag.
Die Veranstaltung wird untersützt von der Studierendenvertretung | Humanwissenschaftliche Fakultät der Universität zu Köln (stavv-uni-koeln.de)
"Nein zum Krieg" - Antikriegsproteste und Widerstand in Russland
Mit Olga Matuz vom Anarchist Black Cross Moskau (ABC). ABC-Moskau entstand als Gefangenenhilfsorganisation für Anarchistische Gefangene. Mittlerweile geht die Unterstützung weit über den Kreis der anarchistischen Gefangenen hinaus.
Samstag, 1. Juli 2023 // Naturfreundehaus Kalk // Kapellenstr. 9a, 51103 Köln // (H Kalk-Kapelle)
Der Krieg in der Ukraine dauert nun schon mehr als ein Jahr an, aber von Massenprotesten in Russland gegen den Krieg hört man nichts.
Was entgeht der Aufmerksamkeit der Medien?
Was geschieht in der Russischen Gesellschaft, gibt es Ansatzpunkte für Veränderungen?
Welche Formen nehmen Antikriegsproteste an, wenn Demonstrationen (offiziell wegen der Pandemie) verboten sind?
Und wie reagiert der Staat auf mutige Aktionen - von der Rhetorik in den sozialen Medien bis hin zu tatsächlichen Sabotageakten auf der Bahnstrecke?
Die massiven Repressionen und die Beeinträchtigungen und Verbote der Aktivitäten von Menschenrechts-NGOs führten dazu, dass immer mehr Basisinitiativen entstanden, um politische Gefangene zu unterstützen.
Am 1.Juli werden wir darüber diskutieren, wie Russ:innen ihren Widerstand gegen die militärische Aggression gegen die Ukraine zum Ausdruck bringen, sich der Einberufung zur Armee entziehen, sich gegen die Repressalien wehren und versuchen, die Meinung ihrer Landsleute zu ändern, die der Staatspropaganda in Wort und Tat glauben.
Programm:
18.00 Essen
19.00 Diskussionsveranstaltung mit ABC-Moskau*
anschließend: Soli-Bar
Eine Veranstaltung von Komitee für Grundrechte und Demokratie e.V.,www.subversive-theorie.de& Naturfreund*innen Köln-Kalk, Exil Russians against Repression
PODIUMSDISKUSSION: RADIKALE ARBEITSZEIT - VERKÜRZUNG?!
Auf dem Podium:
Dr. Gabriele Winker
Sozialwissenschaftlerin und Care-Aktivistin, Mitbegründerin des Netzwerk Care Revolution
Ernst Lohoff
Gruppe Krisis
Kathy Ziegler
Gewerkschafterin und Teil der Verdi Klima AG
Kira Hülsmann
Gesundheits- und Krankenpflegerin, Teil der Tarifkämpfe 2022 in NRW
Freitag, 28.04.2023 um 19 Uhr
im Naturfreundehaus Köln-Kalk (Kapellenstraße 9a)
„Arbeiten ist kein Ponyhof“, so ermahnte Andrea Nahles junge Berufstätige
"Und der Arbeitgeberpräsident fordert "mehr Bock auf Arbeit" und längere Arbeitszeiten."
Wir sind davon überzeugt, dass wir angesichts solcher Unverschämtheiten nicht mehr nur Abwehrkämpfe führen und bloß das bestehende verteidigen können.
Wir wollen endlich in die Offensive.
Und was bietet sich besser an als den ewigen Forderungen nach mehr Arbeit eine wirklich emanzipatorische Forderung entgegenzusetzen?
Wir sagen, Schluss mit dem Arbeitswahn und her mit dem 4-Stunden-Tag.
Um diese Forderung in die Gesellschaft zu tragen, möchten wir mit verschiedenen Akteur*innen aus sozialen Bewegungen über radikale Arbeitszeitverkürzung diskutieren.
Dabei wollen wir unterschiedliche gesellschaftliche Bereiche beleuchten und aufzeigen, dass die Forderung nach Arbeitszeitverkürzung das Potenzial hat, gleich mehrere Kämpfe zu verbinden.
Die drohende ökologische Katastrophe kann nur gestoppt werden, wenn wir unsere Arbeits- und Produktionsweise grundlegend in Frage stellen.
Auch die bessere Verteilung der Care-Tätigkeiten bedarf einer neuen Organisation der Produktion.
Nur Menschen, die nicht den ganzen Tag bei der Arbeit verbringen, haben überhaupt die Möglichkeit, sich in demokratische Prozesse einzubringen und sich weiterzubilden.
Schlussendlich geht es natürlich auch um die Frage, wie wir leben wollen und ob ein gutes und erfülltes Leben nicht gerade jenseits der Arbeit anfängt.
Eine Veranstaltung von 4-Stunden-Liga, Krisis -
Kritik der Warengesellschaft, www.subversive-theorie.de & Naturfreund*innen Köln-Kalk
Unterstützt von Stavv Uni Köln & Asta Uni Köln.
Dieser Krieg endet nicht in der Ukraine
Mit Raúl Sánchez Cedillo & Isabell Lorey
Samstag, 25.02.2023 um 19 Uhr
im Cafe Tore des Kulturbunker Köln-Mülheim
(Berliner Str. 20)
Wie können die Konturen einer emanzipatorischen Politik in Zeiten der Herausbildung eines weltweiten Kriegsregimes aussehen? In seinem Buch Dieser Krieg endet nicht in der Ukraine stellt Raúl Sánchez Cedillo die Schaffung neuer Institutionen in den Mittelpunkt seiner politischen Perspektive. Gegen Krieg und Militarisierung plädiert er für ein sozialökologisches Gemeinsames, für eine demokratische Macht von unten und einen konstituierenden Frieden in einem transformierten Europa. Darüber sprechen wir mit Raúl Sánchez Cedillo und Isabell Lorey, moderiert von Anja Hertz. Englisch mit deutscher Verdolmetschung.
Raúl Sánchez Cedillo ist Philosoph und hat sich seit Ende der 1990er-Jahre als politischer Aktivist in Spanien für eine Neugründung Europas durch einen konstituierenden Prozess eingesetzt. Über die Fundación de los Comunes und die Universidad Nómada hat er seit der Zeit des Euromaidan 2014, dem Aufstand gegen die Janukowitsch-Regierung, engen Kontakt zu unabhängigen künstlerischen und politischen Initiativen in der Ukraine.
Sein Buch Dieser Krieg endet nicht in der Ukraine (https://transversal.at/books/dieser-krieg-endet-nicht-in-der-ukraine) erscheint Mitte Februar auf Deutsch im Verlag transversal texts.
Isabell Lorey ist Politikwissenschaftlerin und Professorin für Queer Studies in Künsten und Wissenschaft an der Kunsthochschule für Medien Köln. Sie arbeitet für die Publikationsplattform transversal texts (transversal.at) des European Institute for Progressive Cultural Policies (eipcp). In ihrem Artikel „Kriegerische Männlichkeit und autoritärer Populismus“ beschreibt Lorey die im Osten und Westen herrschenden „kriegerisch-maskulinistischen Identitätspolitiken“. Dabei plädiert sie für eine Politik der Sorge gegen Militarisierung, Aufrüstung und kriegerische Maskulinismen (https://transversal.at/transversal/0422/lorey/de).
Eine Veranstaltung von www.subversive-theorie.de & Naturfreund*innen Köln-Kalk, Kulturbunker Köln Mülheim, Interventionistische Linke Köln
Unterstützt von Medico International.
Weiterer Lesestoff:
»Der russische Überfall hat der Linken das Genick gebrochen«
Interview von Pablo Iglesias mit Raúl Sánchez Cedillo
"Ein weltweites Kriegsregime droht"
Interview mit Raúl Sánchez Cedillo mit medico International
Mitschnitt der Veranstaltung online bei #radionordpol:
Documentary event Cologne „This war does not end in Ukraine“. – radio nordpol (nrdpl.org)
Die neuen offenen Adern Lateinamerikas & der Aufstand im Labor des Neoliberalismus
Büchervorstellungen mit Alix Arnold
Mittwoch, 07.09.2022 um 19 Uhr
im Naturfreundehaus Köln-Kalk (Kapellenstraße 9a)
„Wir Lateinamerikaner sind arm, weil der Boden, auf dem wir stehen, reich ist.“ Eduardo Galeano, 1972
„Der Neoliberalismus wurde in Chile geboren und hier wird er sterben.“ Demobanner, 2019 Chile.
Kein anderes Werk eines lateinamerikanischen Autors prägte derart das Selbst- und Außenbild Lateinamerikas seit der Hälfte des vergangenen Jahrhunderts wie das Buch „Die offenen Adern Lateinamerikas“ von Eduardo Galeano. Er stellte 1972 fest: „Die Unterentwicklung in Lateinamerika ist die Folge der Entwicklung anderer“.
50 Jahre später ist der Journalist Andy Robinson auf den Spuren des Uruguayers durch Lateinamerika gereist. Welche Rolle spielen die Bodenschätze und Rohstoffe noch heute und wie sieht die – häufig subtilere – Ausplünderung der „neuen offenen Adern Lateinamerikas“ aus? Warum ist es auch den Mitte-Links-Regierungen nicht gelungen, aus der Abhängigkeit von den Rohstoffexporten auszubrechen? Diesen Fragen geht er anhand von 16 Rohstoffen nach, wobei neben klassischen wie Erdöl, Gold oder Bananen auch neuere Objekte der Begierde wie Coltan, Lithium, Avocados oder das „Superfood“ Quinoa stehen.
In einer Mischung aus Reiseerlebnissen, Hintergrundinformationen und Zitaten aus Gesprächenzeigt Robinson darin, in welchem Ausmaß die Kämpfe um Land und Rohstoffe – bei denen Regierungen, lokale Mafias und multinationale Unternehmen agieren – die jüngsten Staatsstreiche, Aufstände und die Umweltkrisen in Lateinamerika erklären. Er berichtet z.B. über den beeindruckenden Aufstand in Chile, der im Oktober 2019 begann.
Dazu zeichnet Sophia Boddenberg in dem BuchRevolte in Chile in einerwertvollen Sammlung von Informationen, Eindrücken und Analysendie monatelangen Straßenkämpfe für eine neue Verfassung nach, die mit dem Erbe der Pinochetdiktatur, dem Labor des Neoliberalismus, aufräumen soll. Die Autorin zeigt auf, dass der Aufstand in einer
historischen Kontinuität gesellschaftlicher Mobilisierung gegen Ungerechtigkeit und fehlende Mitbestimmung stehen, die sich bis in die Gegenwart fortsetzten. Sophia Boddenbergs entschlossenes antikapitalistisches Fazit wirft die Frage auf, ob „aus dem Labor des Neoliberalismus das Labor seines Umsturzes“ wird.
Buchinformationen:
Andy Robinson //Gold, Öl und Avocados - Die neuen offenen Adern Lateinamerikas // 2021 // 19,80€ // Link:UNRAST Verlag | Gold, Öl und Avocados (unrast-verlag.de)
Sophia Boddenberg// Revolte in Chile. Aufbruch im Musterland des Neoliberalismus // UNRAST Verlag // 2020 // 14€ // Link:
UNRAST Verlag | Revolte in Chile (unrast-verlag.de)
Eine Veranstaltung vonwww.subversive-theorie.de& Naturfreund*innen Köln
Nein zu Überwachung! Ja zu einem solidarischen Kalk! Gözetlemeye hayır! Dayanışmalı bir Kalk için! Non à la surveillance! Pour un quartier solidaire! Against surveillance! For a solidary neighborhood!
Samstag, 05. März 2022
Kommt zum Stadtteilrundgang gegen Überwachung und für ein solidarisches Kalk!
Kalk Post, Köln-Kalk
Ab März 2022 sollen die Kalker Hauptstraße zwischen Kalk-Polizeipräsidium und Kalk-Kapelle/Bezirksrathaus, Teile der Kalk-Mülheimer-Straße und der Bereich der S-Bahn-Haltestelle Trimbornstraße Tag und Nacht mit Polizeikameras überwacht werden. Das heißt Live-Beobachtung und mindestens 14 Tage Speicherung aller Aufnahmen. Ein Videomast in der Taunusstraße zeigt, dass der Bereich der Überwachung über die Kalker Hauptstraße weiter ausgedehnt wird. Wir, Menschen die hier in Kalk wohnen, arbeiten, leben oder zu Besuch sind, sind damit nicht einverstanden.
Wir sind gegen die polizeiliche Videoüberwachung, weil
Wir sind für ein solidarisches Kalk, weil
Kommt zum Stadteilrundgang am 05. März 2022 und lasst uns gemeinsam für ein solidarisches Kalk und gegen Überwachung auf die Straße gehen. Gemeinsam finden wir bessere Lösungen für die Menschen in Kalk! Rundgang natürlich nur mit Abstand und Maske!
Anwohner: innen-Initiative „Kalk gegen Kameras“
Weitere Informationen zum Thema Kameraüberwachung findet ihr bei www.kameras-stoppen.org
„Polizeiliche Videoüberwachung in Köln-Kalk – Info und Kritik“
Freitag, 28.01.2022
19 Uhr im Saal des Naturfreundehauses
Kapellenstraße 9a, Köln-Kalk
Die Veranstaltung wird Online parallel über
Online LINK: https://streaming.media.ccc.de/
ausgespielt.
*Es können jederzeit über den Chat oder das Pad fragen eingeben werden, die dann live in der Veranstaltung diskutiert werden.
In den dollen Tagen, auch Karneval genannt, plant die Polizei Köln ihre nächste Ausweitung der Kameraüberwachung nun in Köln-Kalk. Einigen von euch sind möglicherweise die neuen Kameramasten im Bereich Bahnhof Trimbornstraße, Kalker Hauptstraße und Kalk Mülheimer Straße
aufgefallen, das Polizeipräsidium Köln installiert an diesen Masten 26 Überwachungskameras um den öffentlichen Raum rund um die Uhr zu überwachen.
Bei der Videoüberwachung öffentlicher Räume geht es vor allem um die Kontrolle von allem, was stören könnte. Der unmittelbare Zweck ist die Aufwertung der Einkaufsmeilen und Stadteile als Mittel der Standortkonkurrenz der Städte. Dazu werden innerstädtische Räume von ‚unansehnlichen Gestalten‘ gesäubert. An diesen Verdammten der Städte interessiert nicht, warum sie unansehnlich aussehen oder was sie in den jeweiligen Räumen tatsächlich vorhaben. Dass sie so aussehen, wie sie es tun, reicht zu ihrer Ausgrenzung völlig aus. Auf sie soll kein direkter Einfluss im Sinne einer Sozialpolitik genommen werden, stattdessen reicht es, wenn sie ihre ‚Unansehnlichkeit‘ dort zur Schau tragen, wo es niemanden oder zumindest nicht den Einzelhandel stört.
Das Fehlen jedweder sozialdemokratischen Sozialpolitik in der Debatte um Kameraüberwachung und ‚Sicherheit‘ ist kennzeichnend für das heutige Regime ausgrenzender Politik gegen die Verdammten der Städte. Das sichtbare Problem der Obdachlosigkeit erregt keine Frage mehr nach einer ‚sozialen Wohnungspolitik‘. Der Drogenkonsum erscheint nicht länger als Ausdruck der bedrängten Gestalten in einem brutalen kapitalistischen Konkurrenzwettbewerb, dem mit der Entkriminalisierung des Drogenkonsums und gesundheitssichernden Druckräumen sowie sozialpolitischen Integrationsmaßnahmen zu begegnen sei.
Der überdröhnende Sicherheitsdiskurs verdrängt zunächst in den Debatten jeden reformistischen Ansatz zu einer Lösung von sozialen Problemlagen, um sodann die brutale Vertreibung der Armen aus den Städten voranzutreiben
Nach unseren Informationen soll die Inbetriebnahme um Karneval herum abgeschlossen sein, daher möchten wir (www.kameras-stoppen.org & www.subversive-theorie.de) euch zu einer Informations- und Diskussionsveranstaltung zum Thema Kameraüberwachung und Widerstand einladen.
Zusätzlich bieten wir eine Online-Teilnahme an, über welche auch Fragen
und/oder Diskussionanregungen eingebracht werden können. Mehr
Informationen zu der Veranstaltung findet ihr auf kameras-stoppen.org[0].
Wendet euch bei weiteren Fragen oder Anregungen an mich oder an
Subversive Theorie und Kameras Stoppen Köln
"Es ist die größte Angst des 1%, dass wir nie vollständig zombifiziert sind, dass wir aufwachen und unsere Träume wieder ins Zentrum unseres Lebens stellen können." David McNally
Was erzählen uns die Geschichten von Zombies, Werwölfen & Vampiren über unser eigenes Leben? Wieso fasziniert uns das „Unheimliche“?
Welche verborgenen Geschichten sind Grundlagen kulturindustrieller Massenproduktionen von Zombiefilmen & Vampirgeschichten?
Die Spurensuche einer „klassenkämpferischen Gedächtnispolitik“ (Foucault) kehrt zurück zu den Revolten der Industriellen Revolution. Wir folgen der Fährte von Marx, der in Geschichten und Erzählungen suchte, um die tatsächlichen Schrecken des Kapitalismus darzustellen - von der Kinderarbeit bis zur Ausrottung der indigenen Völker Nordamerikas, - vom Fabriksystem bis zum Sklavenhandel.
Die Kritik der politischen Ökonomie ist nicht nur eine Darstellung und Kritik des Kapitals, es ist eine auch Überarbeitung erzählter Geschichte der Monstrosität, die mit dem Aufstieg des Kapitalismus aufkam.
Von literarischen Erfindungen einer Mary Shelley (Frankenstein) führt die Fährte über das Vergessen der alltäglichen, abgewerteten Lebensrealitäten zu den Revolten der arbeitenden Körper. Auf längst vergessenen Pfaden einer transatlantischen Erfahrungsgemeinschaft folgen wir der haitianischen Revolution und Okkupation, einem europäischen Früh-Antirassismus zur Diskussion um den Stellenwert und Problematiken marxscher Metaphern der scheinbaren Verzerrungen der „politischen Ökonomie“ - bis zur Kenntlichkeit & Kritik des „Schicksals“ der lebendigen Toten.
Wir laden euch ein auf eine audiovisuelle Reise zu unseren Alpträumen, zu einer Kritik des Verdrängten...
Mitschnitte der Veranstaltung:
Monster of the Capital – Part I: Freud, Frankenstein und die sezierten Körper des Proletariats
Monster of the Capital – Part II: Vampire, Werwölfe und die marxsche Kritik der politischen Ökonomie
Monster of the Capital – Part IV: Die Filmgeschichte des Zombies
Mittwoch, 01.09.2021,
Naturfreundehaus Köln Kalk (Kapellenstraße 9a),
18:30 Uhr
Diskussion über Strategien der Klimagerechtigkeitsbewegung
mit Matthias Martin Becker (Autor, Journalist) &
Violetta Bock (Initiative Nahverkehr für alle, Die.Linke Kassel)
Mittwoch, 01.09.2021, Naturfreundehaus Köln Kalk, 18:30 Uhr
Die Klimakrise nimmt unübersehbar dramatische Ausmaße an. Doch die Klimapolitik steckt in einer Sackgasse. Die herrschende Politik reagiert stets mit mehr vom selben: mehr „Emissionshandel“, mehr „technische Lösungen“, mehr „grünes Wirtschaftswachstum“, mehr leere Versprechungen. Durch höhere Verbraucherpreise soll der Kapitalismus ökologisch werden – diesmal wirklich, ganz ehrlich. Gleichzeitig schreitet die Zerstörung der ökologischen Lebensgrundlagen voran: vom Bienensterben bis zur Versalzung der Meere, vom Waldsterben zur Störung des Golfstroms. Die weltweit ansteigende Anzahl von Geflüchteten wegen der regionalen Auswirkungen der ökologischen Katastrophen ist eine der zunehmenden sozialen Folgen, speziell aufgrund der Klimakrise.
Derweil präsentiert sich Anfang September die Internationale Automobilausstellung (IAA) in München in neuen „green-washed" Gewand statt. Jedoch Individualverkehr und damit das Auto sind das signifikante Merkmal für eine kapitalistische, zunehmend neoliberale Gesellschaft des Jede/r gegen Jeden. Der automobile Kapitalismus bedeutet auch hierzulande eine weitgehende Ausgrenzung vieler Bürger*Innen, die immer stärker in das soziale Abseits gedrängt werden und beispielsweise durch Hochpreisigkeit des ÖPNV vom urbanem Leben ausgeschlossen werden.
In seinem Buch „Klima, Chaos, Kapital - was über den Kapitalismus wissen sollte, wer den Planeten retten will“ (2021) analysiert Matthias Becker, wie kapitalistische und ökologische Krisentendenzen zusammenhängen und erörtert, wie kollektive Lösungen gegen das Klimachaos aussehen könnte.
Violetta Bock von der Kassler "Initiative Nahverkehr für Alle" plädiert seit langer Zeit für einen bundesweiten kostenlosen öffentlichen Nahverkehr. Aus einer öko-sozialistischen Perspektive erläutert sie die zentrale Notwendigkeit weg von der Antriebswende hin zu einer grundlegenden Mobilitätswende zu denken und zu handeln.
Im Anschluss an die Inputbeiträge möchten wir in der Diskussion unter anderem mit euch folgenden Fragen nachgehen:
- Wie schaffen wir es, die Verbindung von ökologischen und sozialen Fragen aufzuzeigen?
- Kann über den Begriff "verbindende Klassenpolitik" ein Beitrag zur Überwindung von gewerkschaftlicher Orientierung versus Ökobewegung erbracht werden?
- Ist angesichts des Zeitdrucks, durch die Beschleunigung der Zerstörung der Lebensgrundlagen, eine deutlichere Entschiedenheit in den Auseinandersetzungen um echte Klimagerechtigkeit notwenig?
Eine Veranstaltung von Subversive Theorie, Antifa AK Köln, NaturfreundInnen Köln-Kalk
Mitschnitte der Veranstaltung:
Nulltarif jetzt! Mobilitätswende bleibt Handarbeit!
Klima, Chaos, Kapital – ein Debattenbeitrag zur Klimagerechtigkeitsbewegung
Ort: Alte Feuerwache Köln
(Südtrakt Großes Forum)
(Melchiorstraße 3, 50670)
Uhrzeit: 19:00 - 22:00 Uhr
70 Jahre Grundgesetz – 70 Jahre Staatskritik
Pünktlich zum siebzigsten Jahrestag der Verabschiedung des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland sorgen Mietervereinigungen in Berlin bundesweit für Schlagzeilen mit ihrem Ziel das börsennotierte Immobilienunternehmen „Deutsche Wohnen“ enteignen zu wollen. Ein „Fossil“ der bundesrepublikanischen Verfassung, der Artikel 15 des Grundgesetzes, das heißt eine Überführung von Unternehmen und Gütern aus privater in die öffentliche Hand, soll mittels Volksbegehren, in Anschlag gegen die Wohungsspekulanten in Berlin gebracht werden.
Dass solche „Sozialisierungs“-Gedanken auf entschiedenen Widerspruch von einigen Lobbyisten, Parteien und Kapitalvertretern stossen, ja von ihnen nahestehenden Rechtswissenschaftlern eine Revision der Verfassung in Richtung einer Festschreibung der „sozialen Marktwirtschaft" erwogen wird, zeigt, dass die verfassungspolitische Interpretation ein gesellschaftliches Konflikt- und Kampffeld darstellt.
Auch die linken Sichtweisen auf das Grundgesetz unterscheiden sich über die strategischen Möglichkeiten, tiefgreifende soziale und ökologische Veränderungen durchzusetzen. Die Fragen, ob durch eine Anwendung und Erweiterung der demokratischen und sozialen Rechte des Grundgesetzes ein grundlegender Wandel in Richtung zum Sozialismus möglich, oder aber der Staat schon seiner Form nach auf die Reproduktion der kapitalistischen Gesellschaftsordnung verpflichtet ist, spielten in den vergangenen siebzig Jahren linker Staatskritik eine wichtige Rolle.
Auch in der aktuellen Auseinandersetzung um die Möglichkeiten einer neuen „Sozialisierungspolitik“ gilt es, die theoretischen wie praktischen Ansätze linker Staatskritik in Erinnerung zu rufen und darüber zu diskutieren, welche Analysen und strategischen Möglichkeiten die heutigen Linken haben, dem Sozialismus einen Schritt näher zu kommen. Dabei sollen einführende Referate eine kritische Debatte über die Perspektiven der gesellschaftlichen Linken unterfüttern:
Felix Klopotek, Journalist bei Stadtrevue und Konkret,
Dr. Paul Oehlke, Sozialwissenschaftler, Sozialistisches Forum Rheinland, Rosa Luxenburg Stiftung NRW
Unterstützer*innen der Veranstaltung:
Antifa Ak Köln, campus:grün HSG Köln, Der Wendepunkt HSG Uni Köln, Diskursiv Aachen, Interventionistische Linke Köln, Recht auf Stadt Aaachen, Sofor Rheinland, TTE Bücherei Köln
Hinweis auf weitere Veranstaltung:
Am Montag, den 17. Juni 19, hat die IL Köln Genoss*innen aus Berlin eingeladen, um über Strategien für eine sozialistische Stadt zu diskutieren. 19 Uhr, ALte Feuerwache Köln. Weitere Inofmationen.
Materialien zur Vorbereitung auf die Veranstaltung:
Zur aktuellen Vergesellschaftungsdebatte, 05.05.2019, Sofor Rheinland. von Paul Oehlke.
Soziale Demokratie und Transformationsstrategie. Zu Wolfgang Abendroths Verfassungspolitik.
Widerspruch 57 (29.Jg./2.Hj.2009) von Paul Oehlke
Theorie und Praxis des Kampfes um bezahlbaren Wohnraum, 19.04.2018, Jungle World. von Felix Klopotek
Die idealisierte Verfassung: ...Eine trügerische Hoffnung
23.05.19, Junge Welt, von Albert Krölls.
Ein Abend über den Versuch und den Verrat der Revolution 1918/1919
Mit dem nö theater und Daniel Kulla.
Fr. 23.11.2018, 18 Uhr, Kreutzerstr. 5-9 (Nähe Bhf West)
Die Revolution von 1918/1919 steht im heutigen Erinnerungsdiskurs für die Überwindung der deutschen Kaiserlichen Monarchie, die Durchsetzung des Frauenwahlrechts, die gesetzliche Festschreibung des Achtstundentages und die Installation von Betriebsräten. Aber sie hätte noch viel weiter gehen können.
Tout va bien! - mit politischer Debatte über Film und Revolte
Samstag, der 15. Dezember 2018
19 Uhr, LC 36
Eine Reise zurück in die Zukunft der Linken, beginnt vlt. genau an dem geschichtlichen Punkt, wo die alte linke Gewissheit für „das Proletariat“ zu reden, fundamental in Frage gestellt wurde. In einer Zeit, wo die Klassenkämpfe in den Automobilfabriken in Italien und nicht nur die Lohnarbeit, sondern bereits in Anfängen die Gesellschaft als Fabrik in Grund und Boden streiken wollte, wo der Kampf um den Lohn für Hausarbeit, also die Frage nach Organisierung der sozialen Reproduktion der Gesellschaft, keine Angelegenheit eines Uniseminars, sondern tagespolitische Forderung war.
Kapitalistischer Realismus ohne Alternative?
Samstag den 09.02.19
Mark Fisher ist bekannt geworden mit seinen Veröffentlichungen als K-punk im gleichnamigen Blog und seinen Büchern wie „Kapitalistischer Realismus ohne Alternative?“ beim VSA Verlag 2013.
Der in Köln lebende Autor Christian Werthschulte der als Übersetzer zwei der Bücher von Fisher, dem politischen Theoretiker und Kulturwissenschaftler eng verbunden war, wird uns mit einem Einleitungsbeitrag zu Werk und Denken des 2017 verstorbenen Genossen hinführen.
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